Das Landesprogramm Schule der Zukunft unterstützt Schulen dabei, Bildung für nachhaltige Entwicklung zum Bestandteil ihrer Unterrichts- und Schulentwicklung zu machen. Es handelt sich hierbei um eine gemeinsame Initiative des Schulministeriums und des Umweltministeriums. Seit 2016 beteiligt sich die Schulgemeinde des Quirinus-Gymnasiums an der Kampagne des Landes NRW „Schule der Zukunft – Bildung für Nachhaltigkeit“.

Im Rahmen von Lernzeit-Projekten, Aktionstagen und innerhalb des Unterrichts vermitteln wir unseren Schülerinnen und Schülern Kompetenzen, um verantwortungsvolle Entscheidungen im Spannungsfeld von ökologischen, sozialen und ökonomischen Perspektiven treffen zu können.


Dabei orientieren wir uns grundsätzlich an den siebzehn Nachhaltigkeitszielen (SDGs) der Vereinten Nationen im Rahmen der Agenda 2030 der Bundesregierung und möchten zur Erreichung dieser Ziele beitragen.

Ein besonderer Schwerpunkt  ist zurzeit das „globale Lernen“ im Zusammenhang mit dem Aufbau einer Schulpartnerschaft mit einer Secondary School in Uganda. Dabei arbeiten wir eng mit dem Neusser Verein Miteinander für Uganda e.V. zusammen.

Die Gestaltung und der Ausbau unseres eigenen Schulgartens sowie der Austausch über Artenvielfalt und Pflege heimischer Pflanzen mit unseren ugandischen Partnern stellen weitere Schwerpunkte der Arbeit dar.


BNE-Konzept am Quirinus „Globales Lernen am Quirinus“

Das hier vorliegende Dokument zeigt auf, was wir zurzeit unter Bildung für nachhaltige Entwicklung (BNE) am Quirinus-Gymnasium verstehen und wie wir diese an unserer Schule umsetzen.

Warum BNE?

Bildung für nachhaltige Entwicklung soll Kindern, Jugendlichen und Erwachsenen nachhaltiges Denken und Handeln vermitteln. Damit ist gemeint, dass Menschen dazu in die Lage versetzt werden, Entscheidungen für die Zukunft zu treffen und dabei abzuschätzen zu können, wie das eigene Handeln künftige Generationen oder das Leben in anderen Weltregionen beeinflusst.

Der einzelne erfährt durch Bildung für nachhaltige Entwicklung: Mein alltägliches Handeln hat Konsequenzen, nicht nur für mich und mein direktes Umfeld, sondern auch für andere. Ein solches Denken ist dringend notwendig, um gesellschaftliche Veränderungen anzustoßen und drängende globale Probleme wie den Raubbau an der Natur oder die ungleiche Verteilung von Reichtum (Nord-Süd-Gefälle) anzugehen. 

Orientierungsrahmen und Ziel

Den Orientierungsrahmen unserer Bildung für nachhaltige Entwicklung bilden die Vorgaben der Kultusministerkonferenz vom 11. Juni 2015 zum Lernbereich Globale Entwicklung. Unser vorrangiges und langfristiges Bildungsziel ist die Anbahnung der entsprechenden Kernkompetenzen, welche unsere Schülerinnen und Schüler in die Lage versetzen, die Zukunft unserer Gesellschaft und Weltgemeinschaft im Sinne nachhaltiger Entwicklung zu modifizieren und zu modellieren. Die Kompetenzen umfassen dabei Fähigkeiten, Fertigkeiten und Kenntnisse, die uns erlauben, vor dem Hintergrund der ökonomischen, ökologischen und sozialen Veränderungen zu agieren, statt nur darauf zu reagieren.


Die Kernkompetenzen sind hier aufgelistet:

Erkennen

  • Informationsbeschaffung und –verarbeitung
  • Erkennen von Vielfalt
  • Analyse des globalen Wandels
  • Unterscheidung gesellschaftlicher Handlungsebenen

Bewerten

  • Perspektivenwechsel und Empathie
  • Kritische Reflexion und Stellungnahme
  • Beurteilen und Entwicklungsmaßnahmen

Handeln

  • Solidarität und Mitverantwortung
  • Verständigung und Konfliktlösung
  • Handlungsfähigkeit im globalen Wandel
  • Partizipation und Mitgestaltung

Arbeitsorganisation

Die „Arbeitsgruppe Nachhaltigkeit“ tagt zweimal im Halbjahr und koordiniert bzw. vernetzt einzelne Aktionen und Projekte zum Thema. Sie arbeitet kontinuierlich am BNE-Konzept der Schule, hält engen Kontakt zu den einzelnen Fachschaften, zur Schulleitung sowie zum Koordinator für Schulentwicklung und zur SV und reicht die Arbeitsergebnisse an die entsprechenden Schulgremien weiter.

Umsetzung

In folgenden Bereichen der Schule setzen wir bisher Schwerpunkte im Rahmen von BNE und besonders im Lernbereich „Globale Entwicklung“:

Einzelne Aktionen im Rahmen der Kampagne „Schule der Zukunft“ 2016 – 2020:

  • Plastikfreies Frühstück der SV (einmal pro Halbjahr in 2018/19)
  • Teilnahme an der Sammelaktion „Deckel gegen Polio“ (organisiert durch die SV bis Juli 2019)
  • Projektwoche #primaklima im Juli 2018
  • Bau einer Solaranlage an der St Paul’s Secondary School in Uganda im Juni 2019 in Zusammenarbeit mit dem Verein „Miteinander für Uganda e.V.“; finanziert wurde der Bau durch die Einnahmen eines Sponsorenlaufs im Herbst 2018
  • Aktionstag „Tag der Nachhaltigkeit“ am 12.07.2019 mit verschiedenen Aktionen in und außerhalb des Unterrichts (unter anderem Entwicklungsziele-Mobil auf dem Schulhof)
  • Teilnahme als Schule am „Neusser Stadtradeln“ im Juni 2019

Regelmäßige Aktionen/Projekte/Unterrichtseinheiten im Schulleben:

  • Errichtung eines Schulgartens, der durch Schülergruppen der Jahrgangsstufen 7 und 8 im Rahmen des „Lernzeitprojekts Schulgarten“ gestaltet und gepflegt wird (zuständig: Frau Klesse)
  • Lernzeitprojekt in der Jahrgangsstufe 8: „Uganda – An International Exchange“: Schülerinnen und Schüler organisieren und betreuen den internationalen Briefkontakt von über 100 Teilnehmern unserer Schule. Sie widmen sich einer intensiven Recherche zu den Lebensbedingungen von Schülern in Uganda und helfen bei Verständnisschwierigkeiten zwischen den Briefpartnern. (zuständig: Frau Goßmann)
  • Umstellung der Mensa von Einwegbechern auf ein Pfandsystem mit Porzellanbechern ab dem Schuljahr 2019/20 (zuständig: Firma Vieten)
  • Einrichtung eines Projektkurses in der Q1 „Model United Nations“ und Teilnahme an einer MUN-Konferenz pro Halbjahr (zuständig: Frau Müller)
  • Vokabelolympiade – Wir lernen, damit andere Kinder lernen können: Jeden Herbst nehmen alle Schülerinnen und Schüler der Jahrgangsstufe 7 an der Englisch-Vokabelolympiade teil und finden Sponsoren für ihre erbrachten Leistungen. Das eingesammelte Geld wird zu 2/3 zweckgebunden an den Verein „Miteinander für Uganda e.V.“ gespendet, der damit unsere Partnerschule St Paul’s in Uganda weiter unterstützt
  • Spendenaktionen „Stifte deinen Stift“ in 2017 und 2018: Schülerinnen und Schüler spenden benutzte oder neue Buntstifte sowie Kugelschreiber, bleistifte und Radiergummis, die bedsürftige Kinder und Jugendliche an unserer Partnerschule in Uganda erhalten, damit sie erfolgreich am Unterricht teilnehmen können
  • Jährliche Herbstreisen nach Uganda von Lehrern/-innen unserer Schule, um die Partnerschule zu besuchen und weitere gemeinsame Aktionen abzustimmen
  • Implementation des Themenschwerpunkts „Uganda“ in den Schulcurricula der Fächer Erdkunde und ev. Religionslehre

Ausblick:

  • „Tag der Nachhaltigkeit“ einmal pro Schuljahr (zuständig: „Steuergruppe Nachhaltigkeit“)
  • Jährliche Teilnahme am „Neusser Stadtradeln“ (zuständig: Herr Stienecker)
  • Einrichtung einer AG „Quirinus for Future“ (zuständig: Herr Großmann)
  • Verabschiedung einer „Partnerschaftsvereinbarung“ zwischen dem Quirinus-Gymnasium und der St Paul’s Secondary School Mutolere (zuständig: Frau Pellny, Frau Müller, Frau Goßmann und die ugandischen Partner)
  • Benutzung von Mehrwegbechern aus Porzellan in der Mensa (zuständig: Firma Vieten + Förderverein)